Mitgliederversammlung des LIV NRW – Innungen bereiten Vergütungsverhandlungen vor

Wie geht es ab 01.01.2024 weiter mit den Vergütungen zahntechnischer Leistungen gewerblicher Labore in NRW? Die Frage danach bildete den Schwerpunkt der jüngsten Versammlung der Mitglieder im Landesinnungsverband für das Zahntechniker-Handwerk, die am 04.10.2023 in Münster stattfand. Nicht verwunderlich, stehen doch die Vergütungsverhandlungen mit den Verbänden der gesetzlichen Krankenkassen in den Vertragsgebieten Nordrhein und Westfalen-Lippe unmittelbar bevor. Basierend auf den hervorragenden Vorbereitungen der Verantwortlichen im VDZI insbesondere zu den Kostenstruktur- und Kostenentwicklungsuntersuchungen in den zahntechnischen Betrieben analysierten die Teilnehmer die aktuellen Anpassungsbedarfe ebenso wie die Rahmenbedingungen auf der Seite der Vertragspartner und entwickelten darauf aufbauend Verhandlungsziele und eine Verhandlungsstrategie. Die Verhandlungskommissionen sind bestimmt und in der Sitzung bestätigt worden.

Wenig überraschend war festzustellen, dass die wirtschaftlichen Daten aus den Betrieben angesichts der Kostenentwicklung im Allgemeinen aber auch im Speziellen eine deutliche Vergütungsanpassung erfordern.

“Dass im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte auch das Zahntechniker-Handwerk in der Lage sein muss, adäquate Löhne zu zahlen, jedoch die sozialrechtlichen Gegebenheiten hierfür erforderliche Vergütungsanpassungen nicht erlauben, macht die Zwangslage besonders in diesen Zeiten hoher Inflationsraten überdeutlich.“, betonte Landesinnungsmeister Dominik Kruchen bei nachdrücklicher Bestätigung durch alle Innungsdelegierten.

Natürlich ging es in der Versammlung – neben den abzuhandelnden Regularien – aber auch um viele weitere Themen. So verständigten sich die Innungen in NRW auf eine modifizierte Fortsetzung der viele Jahre laufenden, gemeinschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit in NRW, die neben den Patientinnen und Patienten weiter verstärkt auch den Nachwuchs in den Fokus nehmen soll.

Die Telematik-Infrastruktur ist in aller Munde – auch in NRW. Die zahntechnischen Betriebe werden hier eingebunden werden. Zwei von bundesweit drei Handwerkskammern, die die Ausgabe der elektronischen Berufsausweise als Voraussetzung zur Teilnahme pilotieren, sind in NRW ansässig. Selbstverständlich, dass hier auch auf Landesebene Koordinationsgespräche zwischen Verband und Kammern stattfinden, um die Fachperspektive angemessen einzubeziehen.

Nicht zu vergessen sind die landespolitischen Themen, die Gewerke übergreifend für alle Unternehmen im Land von Bedeutung sind und die vom LIV vielfach auch via Mitgliedschaft im Unternehmerverband Handwerk NRW (UVH NRW) begleitet werden. Von parlamentarischen Gesprächen und Ministeriumskontakten wurde berichtet. Optimierungsoptionen bei der – auch finanziellen – Förderung der dualen Ausbildung wurden erörtert. Das Ziel der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung steht weiter ganz oben auf der Agenda. Die Bedeutung dieses Themas für die wirtschaftliche Zukunft des Standorts scheint zuweilen noch nicht überall präsent.

Die Berufsorientierung an Schulen und die Erschließung von Potenzialen für die duale Ausbildung war übrigens unlängst Gegenstand eines Gespräches des UVH-Vorstandes mit dem Präsidenten des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes. Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Landesinnungsverbände in Nordrhein-Westfalen haben sich zudem mit der Geschäftsführerin für Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit über den Fachkräftemangel in Handwerksberufen ausgetauscht, um auch hier die Erarbeitung ganz konkreter Maßnahmen voranzubringen.

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